25 JAHRE KOSMOSHAIR
Wir sagen Danke für ihre Treue
Drei Menschen, ein wagemutiger Plan, ein gemeinsames Ziel: Die Eröffnung eines eigenen Friseursalons. Antonia hatte bei Serge gelernt, gerade drei Jahre als Gesellin bei Arno gearbeitet und ihre Meisterausbildung begonnen. Janni, der große Bruder, frisierte seit vier Jahren bei Serge. Er war es auch, der Antonia als Praktikantin in den Friseursalon auf der Thieboldsgasse holte, wo sie sich neben der Schule etwas Taschengeld verdiente. „Da die Kunden sie liebten und Antonia die Atmosphäre und das Arbeiten mit Menschen gefiel, bot Serge ihr nach kurzer Zeit eine Ausbildungsstelle an“, berichtet er stolz. Der Dritte im Bunde war Niko, Architekt und Lebensgefährte von Antonia.
Erst der Mietvertrag, dann der Meisterbrief
Nach Abschluss ihrer Ausbildung arbeitete Antonia drei Jahre bei Arno, bevor sie kündigte und ihre viermonatige Meisterausbildung begann. In der Zeit entdeckte Niko das baufällige Ladenlokal in der Schillingstraße 16 und infizierte seine Freundin und künftigen Schwager mit der Idee, sich selbstständig zu machen. „Plötzlich bekam die Meisterschule eine ganz andere Bedeutung: Ich musste fleißig üben und lernen, da ich den Mietvertrag unterschrieb, ohne meinen Meister in der Tasche zu haben“, erzählt Antonia. „Aber der Druck war gut. Ich war motiviert, Gas zu geben und den ganzen Tag in der Schule auszuharren und mich mit BWL, Jura und Pädagogik zu beschäftigen, obwohl ich eine Handwerkerin bin.“
Und so schloss sie den Mietvertrag für die Geschäftsräume, in dem KOSMOSHAIR bis heute zuhause ist. In einem Stadtviertel, das damals alt, steif und spießig war und erst in den letzten zehn Jahren zu dem wurde, was es heute ist: das junge, hippe Agnesviertel mit vielen kleinen, individuellen Läden. KOSMOSHAIR war einer der Wegbereiter dafür: Niko, der kreative Architekt entwickelte eine sehr moderne, stylische Innenarchitektur und das Corporate Design des Salons. Janni kündigte seine sichere Anstellung, krempelte die Ärmel hoch und baute mit um. Und Antonia tüftelte an ihrem Meister und erledigte das Behördliche.
Der Name KOSMOSHAIR wurde eines Abends im Spitz in der Ehrenstraße geboren. Das Café-Restaurant war damals einer der Hot-Spots der Stadt, wo auch Antonia und die beiden Jungs nach Feierabend gerne bei einem Drink entspannten. Antonia warf das griechische Wort „Kosmos“ (Welt, Schmuck) in die Runde, Janni und Niko ergänzten es um „Hair“. Und so steht er seit dem 9. November 1993 in Großbuchstaben über dem Eingang: dem Tag der Eröffnung.
Leichtigkeit aus Liebe zum Beruf
Heute, 25 Jahre später, blickt Antonia zurück: „Ich hatte von Anfang an das Gefühl, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Der Herausforderung war ich mir kaum bewusst, da ich machte, was ich liebe und an uns glaubte. Dass Janni ein kreativer und exzellenter Friseur war wusste ich natürlich.“ Mit dieser Überzeugung zog sie von Bank zu Bank, um einen Kredit zu bekommen. Sicherheiten hatte sie kaum. „Bis auf die Bedienstühle, die wir geschenkt bekommen hatten, haben wir die Sanierung und Einrichtung des Ladenlokals selbst finanziert – Handwerker- und Materialkosten inklusive“, erinnert sich Jani. „Zum Glück beteiligte sich unsere Vermieterin indirekt an den Sanierungskosten, indem sie uns im ersten Jahr die Kaltmiete erließ.“
Und dann nahm die Geschichte ihren Lauf: Es sprach sich schnell rum, dass die beiden einen tollen Job machten. Die Leute fühlten sich gut behandelt: fachlich und menschlich. Das außergewöhnlich trendige Ladenlokal wirkte ebenfalls wie ein Magnet. Viele der ersten Kunden kommen bis heute, selbst in zweiter und dritter Generation. „Mitzuerleben, wie Menschen ihre Partner finden, heiraten und Kinder bekommen, die inzwischen selbst mit Nachwuchs zu uns in den Laden kommen, ist für mich das Schönste!“, so Antonia. „Es sind Bindungen entstanden, die auf unvergesslichen Erlebnissen beruhen – das schätze ich sehr.“
Janni erinnert sich: „Es war eine schöne, aber auch harte Zeit. Denn am Anfang waren wir ja nur zu zweit. Aber da wir im Flow waren, haben wir nicht auf die Uhr geschaut und oft bis nach Ladenschluss gearbeitet.“ Wie groß der Einsatz, aber auch der Erfolg war, wurde erst richtig deutlich, als vier Jahre nach der Eröffnung Antonias Tochter Katerina auf die Welt kam. 1997 war das Team bereits auf sechs Friseure und drei Auszubildende angewachsen. Und Antonia? Blieb vier Monate zuhause und war dann wieder voll und ganz im Laden präsent. „Ich war jung, voller Dynamik und wollte zurück in den Laden. Meine Eltern, und später auch meine Tochter, die mich immer guten Gewissens hat gehen lassen, haben mir das ermöglicht.“
Erfolg als Ergebnis eines Teams starker Persönlichkeiten
Auch, wenn Antonia und Janni das Fundament gelegt hatten, so war dieses Wachstum auch stets Teamleistung. Denn alle arbeiteten Hand in Hand – leidenschaftlich und fachlich auf hohem Niveau. „Uns war es immer wichtig, jeden einzelnen zu fördern – vor allem durch regelmäßige Seminarbesuche. Eine Praxis, die nicht in allen Salons gang und gäbe ist. Vor allem dann nicht, wenn die alten Hasen befürchten, an Glanz zu verlieren, wenn sich der Nachwuchs nach und nach seinen eigenen Kundenstamm aufbaut“, schmunzelt Janni, der vor kurzem ein neues Kapitel begonnen und KOSMOSHAIR verlassen hat.
Innovation als Wegbereiter der Zukunft
Heute lenkt Antonia die Geschicke des Ladens alleine. Sie ist mit Andreas Hickel verbandelt, einem yogalehrenden Tausendsassa. Katerina studiert in Amsterdam. Und auf Antonias Plan stehen nicht nur Friseur-, sondern auch Führungskräfte-Trainings, um die Anforderungen einer modernen Geschäfts- und Mitarbeiterführung optimal zu erfüllen. „Für die Zukunft wünsche ich mir, dass unser Team wächst und gut ausgelastet bleibt. Um das zu erreichen, besinne ich mich gerne auf unsere Anfänge zurück: auf den Mut, Neues zu wagen, sich treu zu bleiben und seiner Vision zu folgen. Anfang der 90er waren wir Trendsetter, als wir die ökologischen Pflegeprodukte von Phytologie verwendeten. 2008, als wir als einer der ersten Salons auf Inoa setzten, einer der ersten Farben ohne Ammoniak. Heute ist es der Calligraphy Cut, der erst kürzlich in der Sendung ‚Die Höhle der Löwen‘ vorgestellt wurde, bei uns aber schon zu haben ist.“ Parallel hat sie das Pflegesortiment auf die hochwirksamen Produkte von Kérastase umgestellt, die Wände neu streichen und den Holzboden abschleifen lassen, damit für die Jubiläumsfeier Anfang November alles frisch und schön ist. Sie steigt dort, wo alles begann: in der Schillingstraße 16.
Danke, Danke, Danke
„Ich danke allen Mitarbeitern, die mich auf meinem Weg bis heute begleitet haben und begleiten: für ihren tollen Einsatz und ihre große Loyalität. Sie alle haben dazu beigetragen, dass KOSMOSHAIR heute der Salon ist, der er ist.
Ebenfalls möchte ich bei meinen Eltern bedanken, bei meiner Tochter Katerina, meinem Bruder Janni und meinem Freund Andreas, die immer an mich geglaubt und mich unterstützt haben. Und last but not least danke ich meinem Ex-Mann Niko, der das Fundament für das schöne Ladenlokal gelegt hat. Danke euch allen!“
Antonia.